Wenn Lavendel im Sommer zu verblühen beginnt, ist es Zeit für einen Rückschnitt. Das fördert eine zweite Blüte. Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Sommerschnitt und wie viel wird abgeschnitten?
Lavendel ist eine der beliebtesten mediterranen Pflanzen. Damit der Halbstrauch kräftig blüht und nicht verkahlt, sollte er regelmäßig zurückgeschnitten und das Verblühte entfernt werden. Der beste Zeitpunkt für den Sommerschnitt ist in der Regel Ende Juli bis Anfang August, wenn der Lavendel zu verblühen beginnt, im unteren Bereich schon stark verholzt ist und dort keine frischen Triebe mehr bildet.
Wie muss Lavendel zurückgeschnitten werden?
Beim Rückschnitt im Sommer sollte der Sommeraustrieb um etwa ein Drittel gekürzt werden. Mit einer kleinen Heckenschere oder einer stabilen Gartenschere die Blütenstängel und maximal ein Drittel des grünen, nicht verholzten Sommeraustriebs kürzen. Nicht ins alte Holz schneiden und frische, junge Triebe stehen lassen. Beim Schneiden darauf achten, dass der Lavendel eine kompakte, eher rundliche Form behält. Durch den Rückschnitt wird auch die Samenbildung verhindert, der Lavendel spart Kraft und blüht meist ein zweites Mal. Tipp: Bei größeren Pflanzen zum Schneiden einfach die Triebe zusammenbinden oder festhalten.
Später im Jahr sollte die Pflanze nicht zurückgeschnitten werden. Dann kann es passieren, dass der neue Austrieb bis zum Winter nicht ausreichend verholzt und der Lavendel erfriert. Wird Lavendel nicht regelmäßig zurückgeschnitten, verkahlt der Halbstrauch von unten. Die langen und verholzten Triebe haben meist nur wenige Blüten. Die Pflanze sieht dann nicht sehr ansehnlich aus und mit etwas Pech fällt sie mit der Zeit auseinander. Der nächste Schnitt sollte erst wieder im zeitigen Frühjahr erfolgen, wenn kein Frost mehr herrscht und der Lavendel noch nicht ausgetrieben hat. Maximal zwei Drittel der Pflanze können dann abgeschnitten werden.
Die abgeschnittenen Blüten sind zum Wegwerfen viel zu schade, denn sie leisten im Haushalt noch gute Dienste. Gut trocknen und dann in kleine Säcke aus Stoff oder Gaze oder in Schalen füllen. Anschließend in Schränke und Schubladen zwischen Kleidung und Wäsche legen – der Geruch vertreibt lästige Insekten wie Kleidermotten – oder in der Wohnung als Duftspender aufstellen.
Genuss-Tipp für Gartenfreunde:
Selbstgemachter Lavendelsirup eignet sich wunderbar als Erfrischung für zwischendurch oder als kleines Mitbringsel für Freunde und Bekannte. Am besten verwendet man dafür die getrockneten Lavendelblüten. Sie geben besonders viel Aroma ab und sind gesund. Der Lavendel gilt als Heilpflanze – ihm werden reinigende, antiseptische und krampflösende Eigenschaften zugeschrieben.
Lavendel kann man als Küchenpflanze in der Wohnung, auf dem Balkon oder im Garten anpflanzen.
Hier gibt es ein Rezept zur Herstellung von eigenem Lavendelsirup: https://utopia.de/ratgeber/lavendelsirup-ein-rezept-zum-selbermachen/
Für einen Liter selbstgemachten Lavendelsirup braucht man:
• 1 kg Zucker
• 1 Liter Wasser
• 2-3 Hände voll Lavendelblüten (frisch, oben am Blütenansatz abgeschnitten, oder getrocknet). Wenn man getrocknete Lavendelblüten verwendet, sollte man etwa eine halbe bis eine Handvoll mehr Blüten verwenden, um einen intensiven Geschmack zu erhalten.
Außerdem braucht man noch folgendes Zubehör:
• einen Topf mit Deckel (Volumen mindestens 1 Liter)
• einen Schaumlöffel (zum Abschöpfen der Lavendelblüten)
• einen Tuch oder Baumwoll-Teesieb
• saubere, abgekochte Flaschen
• einen kleinen Trichter (zum Abfüllen des Sirups in die Flaschen)
Los geht’s: Zucker in kaltem Wasser auflösen, geht in warmem Wasser sogar schneller. Allerdings sollte dann das Zuckerwasser erst abkühlen, bevor die Lavendelblüten hinzugefügt werden. Sonst wird die Zuckerlösung zu intensiv oder bitter. Nun die Lavendelblüten in das Zucker-Wasser-Gemisch geben und den Sirup 24 Stunden bei Raumtemperatur ziehen lassen. Topf dafür abdecken.
Nach der Ziehzeit wird der Sud langsam erhitzt. Bevor dieser anfängt zu kochen, sollten die Lavendelblüten mit einem Schaumlöffel herausgefiltert werden. Wenn der Lavendelsirup besonders intensiv schmecken soll, können die Blüten auch kurz mitgekocht und dann herausgenommen werden. Den Sud danach noch für zwei bis drei Minuten sprudelnd kochen. Anschließend muss der Sirup durch das Tuch oder das Baumwoll-Teesieb in die abgekochten Flaschen abgefüllt und mit einem Deckel fest verschlossen werden.